Der European Pirate Summit 2014: Gründergeist in Piratenhüten
Feuerspuckende Drachen, Bullenreiten und Piratendresscode: Auch zum vierten Mal hat es der European Pirate Summit geschafft, seinen einzigartigen Charakter beizubehalten. Dabei war das Event für Startups und Investoren diesmal so groß wie nie, allein am Mittwoch waren bereits über 1000 internationale Besucher im sonnigen Köln vor Ort. Das Erfolgsrezept: Trotz lockerer Atmosphäre, Augenklappen und Kopftüchern gleiten die Inhalte nie ins Lächerliche ab.
Gründer, Unternehmer, Investoren – und jede Menge frischer Ideen
Neben den obligatorischen Pitches der Gründer gaben auch Investoren Einblicke in Ihre Arbeit: Wie funktioniert Venture Capital? Welchen Blick hat ein Kapitalgeber auf das Marketing eines Gründers? Wie können Investments mit dem rasanten Tempo eines Startups mithalten? Weitere inhaltliche Schwerpunkte waren u. A. zeitgemäße Technologien für Finanzdienstleistungen sowie politische und wirtschaftliche Ökosysteme, in welchen sich Startups bewegen. Unter den Speakern befanden sich bekannte Gesichter, darunter Mike Butcher von TechCrunch Europe oder Klaas Kersting von flaregames.
Den Veranstaltern Till Ohrmann und Manuel Koelman ist besonders daran gelegen, dass Teilnehmer und Themen zueinander passen – und Vorträge nicht von Beratern oder Marketern gehalten werden, die ihre eigenen Produkte loben. Deshalb durchlaufen für die Ticketvergabe sämtliche Teilnehmer und Speaker einen Auswahlprozess.
Kommunikation auf Augenhöhe
Ein Alleinstellungsmerkmal des Pirate Summit ist die dort übliche Kommunikation auf Augenhöhe. Von abgetrennten VIP-Bereichen wird bewusst abgesehen, Kapitalgeber und CEOs können jederzeit direkt angesprochen werden. Krawattenträger und Visitenkarten-aufs-Auge-Drücker sucht man hier vergeblich. Nicht zuletzt die unverkrampfte Stimmung trug dazu bei, ohne Hemmungen ins Gespräch zu kommen. Damit bietet sich Investoren eine ideale Möglichkeit zum Netzwerken, die auch gern genutzt wurde.

Segel gesetzt: auf Schatzsuche zu stürmischer See
Die Pitches selbst wurden mit leidenschaftlichem Enthusiasmus vorgetragen, die Begeisterung war den Gründern deutlich anzumerken. So mitreißend mancher Vortrag auch war: jede Idee wurde anschließend kritisch hinterfragt und diskutiert. Für Startups eine wichtige Chance, an ehrliches Feedback zu kommen und Stärken und Schwächen ihres Produkts näher kennen zu lernen.
Zwölf der pitchenden Startups schafften es ins Finale und durften ihre Ideen der Jury präsentieren, die drei Gewinner kürte. Den ersten Platz machte viblast, eine smarte Lösung zum Streaming von HD-Bewegtbild. Als Preis winkte die Teilnahme im Programm des PorSiebenSat.1 Accelerator: 25.000 Euro für 5% Unternehmensanteil.

Fazit
Der Pirate Summit hat es innerhalb von weniger als vier Jahren geschafft, sich von einem Geheimtipp zu einem der bedeutendesten Startup-Events Europas zu entwickeln. Das Event ist mittlerweile zu einem der wichtigsten Treffen für ernsthafte Gründer und deren Geldgeber geworden.