Bloggen als Kleinunternehmer – ja oder nein?
Klar, sie wissen, was ein Blog ist – und wahrscheinlich haben Sie bereits gehört, dass Blogs „in“ sind und dass Sie einen Blog haben sollten, aber vielleicht wissen Sie nicht so genau, warum.
Bloggen kann relativ viel Zeit in Anspruch nehmen, also stellt sich die Frage: Ist es das wirklich wert? Vor allem, wenn Sie es nur tun, weil Ihnen jemand dazu geraten hat. Das ist kostbare Zeit, in der Sie aktiv Geld verdienen könnten, anstatt von Ihrem Blog abgelenkt zu werden.
Dazu kommt: Wenn Sie etwas Falsches schreiben, könnte dies negative Auswirkungen auf Ihr Unternehmen haben. Und natürlich werden Sie sich Fragen stellen wie „Wo soll ich meine Blogbeiträge veröffentlichen?“ oder „Was soll ich schreiben?“. Dies macht die Sache zweifellos nicht einfacher.
Andererseits sollten Sie auch die Vorteile eines Blogs in Betracht ziehen: Blogs helfen vielen Kleinunternehmern, die Experten in ihrem Fach sind, sich auf ihrem Markt als „Vordenker“ und erste Anlaufstelle für Kunden und Interessenten zu etablieren. Ein Blog kann zu neuen Anfragen führen und einem Unternehmen zum Wachstum verhelfen.
In diesem Artikel befasse ich mich mit verschiedenen Gründen, warum ein Blog eine gute Idee für Sie sein könnte – oder ob Sie sich stattdessen lieber auf andere Aktivitäten konzentrieren sollten, um Ihr Unternehmen auszubauen.
1. Sie möchten mehr Kunden auf Ihre Website bringen und letztendlich Ihren Umsatz steigern. Warum sollten Sie als Kleinunternehmer einen Blog in Betracht ziehen? Hier einige Tipps für erfolgreiches Bloggen.
Wenn Sie als Kleinunternehmer hauptsächlich Kunden vor Ort betreuen – etwa als Kfz-Werkstatt –, dann könnte ein Blog mit hilfreichen und informativen Beiträgen zum Thema Autopflege potentielle Kunden zu Ihnen bringen, wenn diese ein Problem mit ihrem Auto haben. Ein Blog hilft Ihnen also, neue Stammkunden zu gewinnen, und Ihre Kunden werden durch häufigere Website-Besuche eine stärkere Beziehung zu Ihrem Unternehmen aufbauen.
Dieser Vorteil liegt auf der Hand. Aber haben Sie schon bedacht, dass ein Blog Ihre Website auch attraktiver für Suchmaschinen machen kann? Studien haben gezeigt, dass Unternehmen mit einer größeren Website auch mehr Webseitenbesuche generieren. Die Logik dahinter ist einfach: Je mehr relevante und nützliche Inhalte Sie posten, desto besser das Rating, das Ihre Website von den Suchmaschinen erhält.
Es gibt allerdings noch einen schnelleren Weg, das Bloggen zu Ihrem Vorteil zu nutzen: Veröffentlichen Sie Gastbeiträge auf anderen Websites in Ihrem Marktsegment!
Viele Websitebetreiber freuen sich über Gastblogger; vor allem, wenn diese anerkannte Experten in ihrem Fach sind. Gastartikel auf gut besuchten Websites sind ein idealer Weg, um sich und Ihr Unternehmen als erste Anlaufstelle für Interessenten zu etablieren – vorausgesetzt, Sie gehen mit Ihren Inhalten auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Es ist allerdings nicht einfach, andere Blogger anzuschreiben und sie von sich zu überzeugen. Machen Sie sich darauf gefasst, ernsthaftes Marketing zu betreiben!
Einige nützliche Tipps:
Sie brauchen einen Plan. Bloggen Sie nicht, weil Sie glauben, dass Sie bloggen sollten; erstellen Sie stattdessen einen Plan, der zu Ihren Geschäftszielen passt und keine Zeitverschwendung für Sie bedeutet. Es kostet Zeit, sich Blogbeiträge zu überlegen, sie zu verfassen und sie zu veröffentlichen.
Ihr Blog muss Teil Ihrer Website sein. Eine Website mit einem Blog hat mehr Seiten und Links, die von Suchmaschinen indiziert werden. Das bedeutet, dass die Inhalte auf Ihrer Website besser gefunden werden können und Sie daher eine bessere Position in den Suchergebnissen erhalten. Studien zufolge verzeichnen Websites mit mehr als 50 Seiten mehr Besucher als Websites mit weniger Seiten. Ein guter Blog hilft Ihnen, diese Seitenanzahl – und in weiterer Folge eine höhere Besucherzahl – zu erreichen.
2. Sie möchten Ihr Unternehmen interessanter machen und als Marke etablieren.
Je mehr Interessantes eine Person zu sagen hat und je weniger verlegenes Schweigen es gibt, desto gewillter ist man, dieser Person zuzuhören, und desto mehr Zeit möchte man mit ihr verbringen. Dieser Grundsatz lässt sich auch auf Unternehmen umlegen.
Wenn Sie über Social Media mit Interessenten und Kunden in Dialog treten möchten, dann kann ein guter Blog der ideale Ausgangspunkt dafür sein. Mit „gut“ meine ich, dass Sie Ihren Blog regelmäßig aktualisieren und Artikel zu relevanten Themen posten.
So können Sie Ihre Kompetenz in der Branche unterstreichen, Ideen mit anderen austauschen und über das Medium Internet eine Konversation starten, die in weiterer Folge zu einem Geschäftsabschluss führen könnte. Ein Blog ist außerdem ein guter Weg, mit Ihren bestehenden Kunden in Kontakt zu bleiben: Wenn Sie ihnen regelmäßig gut strukturierte und ansprechend gestaltete E-Mails mit Links zu relevanten Blogbeiträgen senden, werden sie Sie länger in Erinnerung behalten.
Einige nützliche Tipps:
Ihre Inhalte müssen relevant sein. Relevantere Inhalte führen zu „relevanterem“ Datenverkehr auf Ihrer Website, und dieser wiederum sollte mehr potentielle Kunden und Empfehlungen mit sich bringen.
Machen Sie in Social Media und per E-Mail-Marketing auf Ihre Blogbeiträge aufmerksam. Dabei sollten Sie ein E-Marketing-Tool nutzen, das die Öffnungs- und Klickrate erfassen kann. Meiner Erfahrung nach haben viele unserer Kunden mit Tools wie Act! emarketing und der Act! CRM-Software, die Social Media im Blick behalten und interessante Inhalte an bestehende und potentielle Kunden pushen können, großen Erfolg.
Warum ist ein Blog möglicherweise nicht die richtige Strategie für Ihr Unternehmen?
1. Sie haben einige gute Ideen, aber keinen konkreten Plan.
Nur weil Sie eine gute Idee für einen Artikel haben, bedeutet das nicht, dass ein Blog generell eine gute Idee für Ihr Unternehmen ist, sofern Sie sich über Ihre Ziele und Ihre Herangehensweise nicht im Klaren sind.
Ihre Ideen dürfen nicht einfach so „zusammengewürfelt“ sein und die Inhalte und die Platzierung Ihres Blogs müssen gut überlegt und auf Ihre Geschäftsziele abgestimmt sein.
Wenn Sie zum Beispiel einen kleinen Gartenbaubetrieb haben, aber keinen eigenen Blog einrichten möchten, können Sie beispielweise auch als lokaler Gärtner jeden Monat auf der Website Ihrer örtlichen Community einen Blogbeitrag veröffentlichen, in dem Sie über das Wetter schreiben und darüber, was man anpflanzen könnte und wie man seinen Rasen pflegt. Der Blog soll auf der Homepage erscheinen und unten kann ich meinen Firmennamen und meine Telefonnummer einfügen.“ Konzentrieren Sie sich auf diese Strategie, statt wahllos Artikel über die Gartenarbeit zu verfassen, die für Ihre potentiellen Kunden nicht von Interesse sind.
Beziehen Sie sich inhaltlich auf Themen, die für Ihre Branche bzw. Ihren Markt relevant sind, und sprechen Sie spezifische Fragen oder Bedenken an, die Ihre potentiellen Kunden eventuell haben.
2. Sie stehen nicht zu 100 % hinter Ihrem Blog.
Ein Blog ermöglicht es Ihnen, fundierte, gut strukturierte und gut formulierte Inhalte über Social Media oder per E-Mail-Marketing zu verbreiten und so die Bekanntheit Ihres Unternehmens zu steigern.
Ein Blog ist ein Ort, an den Sie Kunden und Interessenten verweisen können, um mehr zu erfahren und mit Ihnen zu interagieren.
Bedenken Sie jedoch, dass auf den meisten Blogs ein Dialog stattfindet. Es werden sowohl positive als auch negative Kommentare gepostet und der Autor und andere Personen diskutieren über den Inhalt der Beiträge. Sie sollten darauf vorbereitet sein, dass Ihr Standpunkt von anderen in Frage gestellt wird, und in der Lage sein, auf positive Weise zu antworten.
Wenn Ihnen das Schreiben nicht liegt oder Sie nicht die Zeit oder Disziplin haben, um regelmäßig Artikel zu veröffentlichen, dann sollten Sie sich einen Blog gut überlegen. Gleiches gilt, wenn Sie Ihre Beiträge nicht über Marketingtools verbreiten oder mit den Personen, die Kommentare hinterlassen, nicht interagieren würden. Ein Blog muss aktiv betrieben werden, um den Kreis zu schließen.
Fazit
Ein Blog erfordert Einsatz und liefert keine raschen Ergebnisse, aber wenn Sie es richtig angehen, dann können Sie sich in einem bestimmten Gebiet oder Markt als „Vordenker“ etablieren. Ihre Artikel können Sie mit potentiellen Kunden ins Gespräch bringen und zu neuen Geschäftsabschlüssen führen; sie können auf Menschen Einfluss haben, die Ihr Unternehmen weiterempfehlen, und Ihnen helfen, sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben. Aber nur, wenn Ihre Beiträge ansprechend geschrieben und interessant sind. Und wenn Sie es aus den richtigen Gründen tun.
Zum Autor:
Swifty Chris Coulson ist als Director of Marketing Operations für die Marketingaktivitäten von Act! verantwortlich. Act! ist eine speziell für KMU entwickelte CRM-Software mit integriertem E Mail-Marketing, die Kleinunternehmen die Verwaltung ihrer Kundendatenbank erleichtert.