Hidden Champion: Essener Startup Maschinensucher.de expandiert weiter
Was 1999 in seinem Kinderzimmer begann, ist heute der führende Marktplatz für Gebrauchtmaschinen in Europa. Der Essener Unternehmer Thorsten Muschler ist Geschäftsführer und Gründer der Online Plattform maschinensucher.de. Sein Start-up zählt mittlerweile 13 Mitarbeiter – im nächsten Jahr sollen es 30 werden.

Ende der 90er Jahre war der Gründer in einer Firma beschäftigt, die gelegentlich mit Gebrauchtmaschinen gehandelt hat. „So entstand die Idee, einen Online Marktplatz zu entwickeln, auf dem Jeder kostengünstig Maschinen kaufen und verkaufen kann“, sagt Thorsten Muschler. Der Internetpionier ging 1999 mit der Plattform maschinensucher.de zeitgleich mit den deutschen Ablegern von Google und Ebay online. Heute ist Maschinensucher ohne einen einzigen Cent von Investoren zum europaweit führenden Marktplatz für Gebrauchtmaschinen geworden.
Bis 2008 hat Muschler die Suchmaschine für Maschinen dabei komplett alleine weiterentwickelt und verwaltet. Sogar um die Buchhaltung wollte er sich selbst kümmern und hat einen Kurs über Finanzbuchhaltung besucht. „Der Tag hat nur 24 Stunden. Irgendwann war der Aufwand alleine nicht mehr zu stemmen“, sagt der 43-Jährige. Sein erster Mitarbeiter ist bis heute an Bord und alleine dieses Jahr kamen sechs neue Teammitglieder hinzu. Die Büroräume des Start-ups an der Kronprinzenstraße – in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Essen – werden deshalb aktuell um eine Etage erweitert.
In den letzten fünfzehn Jahren hat Muschler im Gebrauchtmaschinenhandel viele Online-Portale kommen und gehen gesehen. Unzählige Millionen an Investorengeldern hat der Markt geschluckt. Maschinensucher hingegen ist völlig organisch gewachsen. „Noch vor 10 bis 15 Jahren waren wenige Händler online aktiv. Die Maschinen wurden an Stammkunden und über das eigene Netzwerk verkauft“, sagt der Familienvater. Inzwischen hat sich das Geschäft digitalisiert. Deshalb investiert der Gründer aktuell kräftig in neues Personal. Sein erklärtes Ziel: „Wir wollen Maschinensucher zum weltweiten Marktführer entwickeln.“
Mit der internationalen Website machineseeker.com ist das Start-up heute in über 50 Ländern vertreten. 5.300 Händler bieten über 128.000 Maschinen auf den Plattformen des Essener Unternehmens an. „Wir generieren mit Maschinensucher ein Anfragevolumen von über 500 Millionen Euro jeden Monat“, sagt Muschler. „Die hohe Nachfrage macht es für die Händler ungemein attraktiv, ihre Maschinen bei uns zu inserieren.“
Aus dem kleinen, verwinkelten Kinderzimmer ist so ein großes Büro geworden. Die Grundidee, Käufern und Verkäufern einen einfachen, sicheren und kostengünstigen Marktplatz zur Verfügung zu stellen, hat sich hingegen seit 17 Jahren nicht geändert.