Das STARTPLATZ-Stipendium und das neue Inkubator-Programm
Bereits zum 5. Mal haben Startups aus NRW die Gelegenheit sich für ein STARTPLATZ Stipendium zu bewerben. Grund genug den Geschäftsführer des STARTPLATZ Dr. Lorenz Gräf zum Programm zu befragen. Gelegenheit für ihn, uns in seinen Plan für ein Inkubator-Programm einzuweihen.
NRW Startups: Das STARTPLATZ Stipendium soll jetzt zum 5. Mal vergeben werden. Warum machen Sie das?
Dr. Lorenz Gräf: Wir haben ziemlich schnell festgestellt, dass in Köln großer Bedarf an der Unterstützung in der Pre-Seed-Phase gibt. Viele Teams, die gründen wollen, haben zwar eine gute Vorstellung von ihrer Business-Idee, sind aber mit ihrem Business-Modell noch nicht so weit, dass sie sich um eine Seed-Förderung bemühen könnten, abgesehen davon, dass Seed-Förderung in Köln bzw. Deutschland schwierig zu erhalten ist. Gleichwohl profitieren gerade diese Teams von einem Ökosystem wie dem Startplatz ungemein und können besser und in kürzerer Zeit ein tragfähiges Business-Modell entwickeln. In der Regel würden sich Teams in dieser Phase in häuslichen Arbeitsumgebungen aufhalten und der tägliche Austausch mit anderen Gründern oder mit Gründungsexperten würde nicht stattfinden.
Mit dem Stipendium erreichen wir gerade diese Teams und helfen ambitionierten und leidenschaftlichen Gründern schneller und besser vorbereitet den Weg in die Gründung zu gehen. Als Beitrag für die Startup-Szene in Köln wird das dauerhaft zu einem Zuwachs an Startups führen.
NRW Startups: Wieviele Startups konnten so bereits von einem Stipendium profitieren? Und was kostet euch das?
Dr. Lorenz Gräf: Das Stipendium haben wir mit der Erweiterung des STARTPLATZ im Juli 2013 aufgelegt. Seit dem haben in vier Runden zehn Teams von uns ein Stipendium erhalten. Im Schnitt haben die Teams zwei Mitarbeiter, so dass wir bisher ungefähr zehn mal zwei Arbeitsplätze auf 12 Monate spendiert haben, also 24 x 300 Euro plus Zusatzleistungen.
NRW Startups: Welche Rolle spielt das Stipendium im STARTPLATZ?
Dr. Lorenz Gräf: Die Stipendien sind inzwischen wichtiger Teil des Gesamtkonzepts des STARTPLATZ. Sie bringen die Zufuhr frischer Ideen in den STARTPLATZ, bringen leidenschaftliche Gründer an Bord und erweitern das Ökosystem STARTPLATZ an der Basis.
NRW Startups: Nach welchen Kriterien werden die Stipendiaten ausgesucht?
Dr. Lorenz Gräf: Aufnahmekriterium ist in erster Linie eine kreative Präsentation, aus der eine innovative Business Idee erkennbar wird und die verdeutlicht, inwiefern die übrigen Gründer am STARTPLATZ bzw. im Startup-System Köln von den Stipendiaten profitieren können. Außerdem ist wichtig, dass die potentiellen Gründer sich den Aufenthalt im Startplatz ohne ein Stipendium nicht leisten könnten oder würden.

NRW Startups: Und wie ist bisher die Resonanz? Wieviele Teams bewerben sich pro Auflage?
Dr. Lorenz Gräf: In den ersten Runden hatten wir nicht viel mehr Bewerbungen als wir am Ende auch angenommen haben. Mit der zweiten Stipendiatenrunde im zweiten Quartal hat die Anzahl an Bewerbungen und auch an qualitativ hochwertigen Bewerbungen deutlich zugenommen, so dass wir dann auch die Stipendienplätze erhöht haben.
Aus dieser Erfahrung schlussfolgere ich, dass durch solche Stipendien die Entwicklung des Gründungsstandorts Köln deutlich gefördert werden könnte. Nicht zuletzt könnte das für Firmen wie Rewe, AXA, Telekom oder DHL eine gute Möglichkeit sein, kreativen Nachwuchs in der unmittelbaren Nähe ihrer Headquarter entstehen zu lassen.
NRW Startups: Was passierte bisher mit den Teams, nachdem ihr Stipendium beendet war?
Dr. Lorenz Gräf: Während der Zeit des Stipendiums finden die Teams in der Regel eine Finanzierung oder eine Möglichkeit aus eigenen Mitteln zu wachsen und mieten sich dann mit eigenem Geld in dem STARTPLATZ ein. Oder sie gehen zurück und arbeiten erst einmal nebenberuflich an ihrer Idee weiter. Zwei Teams wurden auch von Inkubatoren in Berlin eingeworben.
NRW Startups: Können Sie Beispiele machen?
Dr. Lorenz Gräf: Die Lean Heroes zum Beispiel, ehemals mit dem Startup cabismo unterwegs, haben das Stipendium ebenfalls in Q3 erhalten und sind als Mak3it fester Bestandteil im STARTPLATZ. Ähnlich ist es bei crawlme. Joinmygift hat das Stipendium in Q4 2013 erhalten und belegt nun Freelancer-Arbeitspätze. Arya widerum ist zwar nicht mehr bei uns, belegt aber gerne mal die ersten Plätze in diversen Wettbewerben. Bubble App hat das Stipendium in Q1 2014 erhalten und launcht demnächst eine App.
Für den STARTPLATZ ist es ein Erfolg, dass sich so viele Startups etabliert haben. Durchbrüche von der Art wie sie im Silicon Valley passieren, erwarten wir aktuell noch nicht am Standort Köln
NRW Startups: Was planen Sie für die Zukunt?
Dr. Lorenz Gräf: Es freut mich ankündigen zu können, das wir mit Hilfe von Partnern in der ersten Hälfte des nächsten Jahresdas Stipendiaten-Programm um ein echtes Inkubator-Programm weitern können.
NRW Startups: Herr Gräf, vielen Dank für das Interview!
Für das 5. STARTPLATZ-Stipendium kann man sich noch bis zum 24. Juni, 16 Uhr bewerben.
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